Gränchner Gosche 2013 im Grenchner Tagblatt

Für einmal ist nicht der amtierende Stadtpräsident Hauptthema der Gosche. Letztes Jahr noch prominent vertreten, glänzen Boris Banga wie auch seine Gattin Barbara durch Abwesenheit im Blatt. «Honi soit qui mal y pense», ist man in einem Wahljahr versucht zu sagen. Denn weshalb die Bangas nur indirekt erwähnt werden, wissen nur die Macher der Gosche.

Die bevorstehenden Wahlen – insbesondere die Stadtpräsidentenwahl und der Kandidatenmangel – sind Hauptthema der Fasnachtszeitung: Die Gosche dreht gleich selber am Wahlkarussell und stellt mögliche nicht-politische Kandidaten vor. So zum Beispiel Claude Barbey, weil er sich «Baustellen gewöhnt» ist. Mit Remo Schneider wäre «endlich ein General an der Spitze», Emil Blüemli «hat schon immer aufs falsche Pferd gesetzt», Fredi Fischer «kann mit Käse umgehen» und Urs Orsani «mit Illusionen». Robert Gerber – dem eine weitere Seite im Blatt gewidmet ist – «hätte sicher Kapazität, das auch noch zu übernehmen».

Auch Frauen werden vorgeschlagen, so zum Beispiel Agnes Schmid, weil sie ein «Herz für Tiere» hat oder Stephi Born, die «den Laden kennt – Sparen der Einführungskosten».

Muskelbepackter Bodybuilder François Scheidegger

Banga-Herausforderer François Scheidegger, von Karikaturist Leo als muskelbepackter Bodybuilder in Badehose illustriert, kommt nicht eben gut weg in der Gosche: Die Fasnachtszeitung hätte Faschingszunftmitglied Hubi Bläsi wohl lieber im Rennen um den Stadtpräsidentensitz gesehen als den Solothurner Tambouren: «Dr Hubi do als Gränchner Gieu – würd sich no eigne, het me s’Gfieu – tät im Stadthus Rueh dribringe – wöu är dr richtig Ton würd finge.» Scheideggers noch ruhigere Art hingegen wird in der Gosche so interpretiert: «… doch är isch, do chasch druf wette – haut no die grösser Schloftablette».

Im Wahljahr werden die Politiker mehrheitlich in die Pfanne gehauen. Am Jahresstart-Apéro des Grenchner Gewerbeverbands GVG «hesch Hinz und Kunz chönne gseh, … – s’isch Wahlkampfwärbig wo nüd choschtet – we me do chli zäme proschtet». Allerdings: Die Gosche glaubt den Politikern, die dem Gewerbe das Blaue vom Himmel versprechen, nicht so ganz: «Und s’nöchscht Johr de bim Apéro – gsehsch keine meh vo dene do.»

Badifest: Der Reinfall des Jahres

Gleich mehrere Verse und eine ganze Seite sind dem verregneten Badifest gewidmet, so auch die Titel-Illustration: «Hets nöime meh als nur zwöi Gescht – bisch sicher nid am Badifescht». Initiant und FDP-Parteichef Dr. Alexander Kohli erhält sogar die prominente Auszeichnung der Gosche: «Der Prix Göschi 2013 geht in diesem Jahr an den im Regen stehen gelassenen Inscheniör und OK Präsident des einmaligen Badifestes für sein wasserdichtes Auftreten.» Besser gemacht hat es gemäss Gosche Kurt Gilomen: «Miechsch im Zentrum s’Badifescht – hät’s sicher meh aus nur zwöi Gescht – denn düe si uf em Mär’tplatz rocke – gsehsch schliesslech meh aus tuusig Socke.»

Auch die grösste Baustelle Grenchens, das Velodrome, wird prominent abgehandelt. Die Gosche glaubt jedenfalls nicht an eine rechtzeitige Fertigstellung, auch wenn die Steuergelder gleich baggerweise verbaut werden: «Im Velodrom do fähli s’Dach – oh herjeh das git no Krach».

Dem Verkehr ist eine ganze Seite gewidmet, die 20er-, 30er- und anderen -Zonen würde die Gosche mit einer «Zähnerzone» ersetzen, damit auch Bebewagen, welche zu schnell unterwegs sind, Bussen zahlen müssten.

Sein Fett weg bekommt auch das Parktheater unter neuer Leitung und freigestelltem Geschäftsführer: «Im Park isch s’einzig wo schnäu goht – dr Gerant wo me entloht». Witzig sind die neuen Öffnungszeiten, hier auszugsweise: Montag 11.50 Uhr bis 12.15 Uhr, Dienstag 09.00 Uhr bis 11.10 Uhr und 18.43 Uhr bis 18.45 Uhr.

Daneben ist die Gosche voller närrischer Trouvaillen, die an dieser Stelle natürlich noch nicht verraten werden.

Quelle: Grenchner Tagblatt

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